Fasten ist in vielen Kulturen eine bewährte Methode zur Reinigung und Heilung des Körpers. Im Ayurveda wird es nicht nur als körperliche, sondern auch als geistige und emotionale Reinigung betrachtet. Doch anders als in vielen modernen Fastenkuren geht es im Ayurveda meistens nicht darum, den Körper radikal auf Nulldiät zu setzen, sondern ihn sanft und individuell nach den eigenen Bedürfnissen zu entlasten.
Warum fasten? – Die ayurvedische Sichtweise
Nach der ayurvedischen Lehre sammeln sich durch falsche Ernährung, Stress und Umweltfaktoren Ama (Stoffwechselrückstände, Toxine) im Körper an. Dies kann zu Verdauungsproblemen, Müdigkeit, Hautunreinheiten oder sogar Krankheiten führen. Regelmäßiges Fasten hilft, Ama zu reduzieren, das Verdauungsfeuer (Agni) zu stärken und den Körper zu revitalisieren.

Fastenarten im Ayurveda
Je nach Konstitutionstyp (Dosha) gibt es unterschiedliche Fastenmethoden:
- Vata-Typen: Sollten sanfte Fastenmethoden wählen, z. B. warme Suppen oder Kitchari-Tage, um den Körper nicht auszukühlen und Unruhe zu vermeiden.
- Pitta-Typen: Sollten leichte und kühlende Fastenmethoden bevorzugen, z. B. Obst- oder Gemüsefasten, um das hitzige Verdauungsfeuer zu regulieren.
- Kapha-Typen: Können intensiver fasten, z. B. mit Ingwertee oder reinem Wasserfasten, um Stoffwechsel und Fettverbrennung anzukurbeln.
Methoden des ayurvedischen Fastens

- Intermittierendes Fasten – Eine häufige Methode, bei der zwischen den Mahlzeiten längere Essenspausen eingehalten werden, z. B. 12- bis 16-Stunden-Fasten, um das Verdauungssystem zu entlasten.
- Monodiäten – Hier wird nur eine leicht verdauliche Nahrung wie Kitchari (Reis-Linsen-Gericht) oder Gemüsebrühe über einen bestimmten Zeitraum eingenommen.
- Flüssigfasten – Tees, warmes Wasser mit Zitrone oder Ingwer sowie leichte Suppen fördern die Entgiftung und wärmen den Körper.
- Saftfasten – Frisch gepresste Säfte aus Obst und Gemüse versorgen den Körper mit wichtigen Nährstoffen, ohne das Verdauungssystem zu belasten.
Unterstützende Maßnahmen während des Fastens
Damit das Fasten besonders wirkungsvoll ist, können folgende ayurvedische Methoden ergänzend angewendet werden:
- Zungenschaben & Ölziehen zur täglichen Entgiftung.
- Sanfte Yoga- und Atemübungen (Pranayama) zur Unterstützung der inneren Reinigung.
- Selbstmassagen mit warmem Öl zur Stimulierung des Lymphsystems.
- Meditation und Achtsamkeit für geistige Klarheit und emotionale Balance.

Wann sollte man nicht fasten?
Bestimmte Zustände erfordern eine achtsame Entscheidung zum Fasten. Bei starker körperlicher Schwäche, akuten Krankheiten, Untergewicht oder Schwangerschaft ist Fasten nicht ratsam. Auch wer sich sehr gestresst oder unausgeglichen fühlt, sollte eine milde Form des Fastens bevorzugen.
Fazit
Fasten im Ayurveda ist, in den meisten Fällen, keine radikale Methode, sondern eine sanfte Reinigung, die individuell an die Konstitution angepasst wird. Durch bewusstes Fasten kann nicht nur der Körper entgiftet, sondern auch Geist und Seele in Einklang gebracht werden. Wer mit Achtsamkeit und den passenden Methoden fastet, wird sich vitaler, klarer und ausgeglichener fühlen.
Probiere eine Fastenform aus, die zu dir passt, und erlebe die wohltuende Wirkung der ayurvedischen Reinigung! 🌿✨
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