Es ist recht einfach zu akzeptieren, dass Ayurveda eine Wissenschaft ist, die unseren modernen Standards problemlos standhalten kann. Es ist weder eine Glaubenssache noch eine „traditionelle“ Medizin. Traditionell setzt einen Endpunkt der Entwicklung vor langer Zeit voraus, den es in Ayurveda nicht gibt, da es durchgehend weiterentwickelt wird. Und glauben muss niemand etwas, da Ayurveda funktioniert und dadurch überzeugt. Astrologie wiederum geht für die wenigsten als echte Wissenschaft durch, vor allem in der westlichen Welt. Wie können Menschen, die eine derart komplexe Wissenschaft wie Ayurveda geschaffen haben, so etwas wie Astrologie ernst genommen haben? Und wie kann es miteinander zu tun haben?
Hokus-Pokus oder Wissenschaft?
Die Vedische Astrologie (Jyotish) ist ein sehr großer Bestandteil der Vedischen Wissenschaften und das aus sehr gutem Grund. Raum und Zeit spielen eine große Rolle in der Mathematik unseres Körpers. Der Moment, in dem wir mit der Erde verbunden werden, gibt uns in Form eines Horoskops ein Bild dieser Mathematik. Daraus lässt sich ein gutes Verständnis für die Vorgaben und Möglichkeiten des jeweiligen Lebens ableiten. Wir können nachvollziehen, welchen Weg dieses Leben zu gehen hat und welche Aufgaben zu erledigen sind, um Glück und Gesundheit zu ermöglichen. Somit stellt die Vedische Astrologie einen Plan zur Verfügung, um zu wissen, wo es hingehen sollte.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit?
In der Verbindung mit Ayurveda kann Jyotish unterschiedliche Funktionen haben. Erstens kann die Sternenkunde ein grundsätzliches Verständnis für den Organismus liefern. Nicht nur können die dominanten Elemente und Doshas bestimmt werden, sondern auch die filigranen Zusammenhänge, die dazu führen. Jemand kann Gelenkschmerzen haben, aber die Gründe können unterschiedlich sein. Mal ist es eine Fehlstellung, Mal Übergewicht und ein anderes Mal äußere Einflüsse, wie Kälte oder Schuhe. Und diese Gründe lassen sich erstaunlich gut identifizieren, wenn man Raum und Zeit beobachten und entsprechend deuten kann.
Zweitens kann die Vedische Astrologie Zyklen des Körpers bestimmen, die jeweils unterschiedliche Schwerpunkte haben. Dieses Wissen ermöglicht nicht nur eine mehrdimensionale Analyse von Umständen, sondern kann auch die Energien lokalisieren, die zu einer gegebenen Zeit für die Lösung zur Verfügung stehen. In Jyotish gibt es sowohl die Transite der Planeten, als auch die Dashas, die Zyklen der Regentschaft eines Planeten, die eine punktgenaue Verbindung zu einer gegebenen Zeit im Leben eines Menschen ermöglichen.
Drittens kann die Astrologie nicht nur die großen astronomischen Ereignisse, wie Sonnenfinsternis oder Sonnenstürme, global deuten und allgemeingültige Vorgaben für diese Zeit machen, sondern diese auch mit einzelnen Horoskopen in Verbindung setzen und dadurch die Auswirkungen auf den einzelnen Organismus.
Diese Serie wird sich im Großen und Ganzen mit dem ersten Teil des dritten Punktes beschäftigen, also mit globalen Betrachtungen großer astronomischer Ereignisse, die eine gewisse Allgemeingültigkeit haben. Alles andere ist ja nur im Rahmen einer persönlichen Beratung möglich. Zum Start werden wir uns die überaus wichtigen Mondphasen ansehen. Bis bald.
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